Stadtteilarbeit lebt von Innovation und Veränderung. Aktive in der Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit befördern Entwicklungen und arbeiten an besseren Lebensbedingungen mit den Menschen im Stadtteil. Die Traditionslinien von Stadtteilarbeit lassen sich bis ins 19. Jahrhundert verfolgen und sind geprägt von Aufbruch und Experimenten.
Welche Themen sind heute dran? Wie muss Stadtteilarbeit organisiert und strukturiert sein, um innovativ und wirksam zu sein? Was erfahren wir aus historischen Entwicklungen? Wir können Veränderungsprozesse im Stadtteil und in der eigenen Organisation aktiv und kreativ gestaltet werden? Diese Fragen und andere mehr wurden auf der Jahrestagung Stadtteilarbeit diskutiert.
Dokumentation
Die Ergebnisse und Diskussionen wurden in einer Dokumentation der Jahrestagung zusammengefasst. Diese Dokumentation ist untenstehend zum Lesen und als PDF zum Herunterladen bereit.
Programm
Tag 1 – Donnerstag, 20. September 2018
9:15 Begrüßung & Einführung durch Thomas Mampel, Vorsitzender VskA e.V., und Mara Dehmer, Tagungsmoderation, Paritätische Gesamtverband
9:45 Grußwort der Stadt Köln durch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes
10:00 Impuls 1 // Vortrag: Tradition und Geschichte der Nachbarschaftsarbeit, Herbert Scherer, ehm. Geschäftsführer des VskA e.V.
10:45 Impuls 2 // Vortrag: Öffentlicher Raum, soziale Innovation und Nachhaltigkeit, Martin Herrndorf, Colabor Köln
11:15 Gesprächsrunden
13:30 – 15:30 parallele Workshops
15:30 – 18:00 Projektbesuche in Kölner Bürgerhäusern und Stadtteilprojekten
18:30 – 21:00 Kultur zum Netzwerken mit Abendimbiss
Tag 2 – Freitag, 21. September 2018
9:00 – 11:00 parallele Workshops (Wiederholung)
11:30 Impuls 3 // Vortrag und Tagungsbeobachtungen: „Aufgaben und Trends von und für Nachbarschaftshäuser. Untertitel: Benötigen wir in Zeiten „sozialer“ Medien noch Orte, wo man sich treffen kann?“, Thomas Mampel, Vorsitzender VskA e.V.
12:15 Abschluss und Ausblick
Workshops
WS 1 – agil und bewahrend // innovative Organisationsentwicklung
In diesem Workshop werden Haltungen, Methoden und Tools diskutiert, die innovative Organisationen anwenden. Wie entwickeln innovative Organisationen neue Aktivitäten gemeinsam mit Nutzer*innen? Und wie lässt sich gutes bewahren ohne unattraktiv zu werden?
Referent: Hendrik Epe, IdeeQuadrat
WS 2 – Politisch oder fürsorglich? // Demokratie als Konstante in der Nachbarschaftsarbeit
Die ersten Nachbarschaftsheime nach dem 2. Weltkrieg wurden als Instrument der Demokratisierung Deutschlands gegründet. Demokratisches Handeln ist eine Konstante in der Nachbarschaftsarbeit. Was bedeutet das heute und wie wird sie gelebt? Und wollen wir auch politisch agieren?
Referentinnen: Renate Wilkening und Kirsten Bahr, nusz Ufa-Fabrik, Berlin
WS 3 – Wofür wir stehen // Werte als Grundlage für Innovation
Wie transportiere ich Bewusstsein / Geschichte / Werte ohne stehen zu bleiben innerhalb der Organisation? Wie wird Generationenwechsel gestaltet in der Leitung aber auch unter freiwillig und hauptberuflich Mitarbeitenden? Was sind unsere Werte als Nachbarschaftshäuser? Und wie gestalten wir innerbetrieblichen Wandel? Auf diese Fragen geben die Referent*innen Antworten, die sie für sich gefunden haben und diskutieren sie mit den Teilnehmer*innen.
Referent:innen: Ingrid Alberding und Markus Schönbauer, Mittelhof e.V. Berlin und Dr. Horst Knafl, Gütersloh
WS 4 – verändern und Veränderungen wahrnehmen // Wirkung von Nachbarschaftsarbeit
Wirkung ist als Begriff in aller Munde. Und wir merken in der Praxis „Nachbarschaftsarbeit wirkt!“ Aber wie eigentlich und wie die Veränderung in der Nachbarschaft beschreiben, die wir doch wahrnehmen.
Aufbauend auf dem Konzept der Wirkungsorientierung von Phineo stellen die Referentinnen ihre Überlegungen hierzu dar.
Referentinnen: Barbara Rehbehn, VskA e.V. und Marcia Zieglmeier, Ackermannbogen e.V.
WS 5 – inklusive Nachbarschaftsarbeit // Veränderung partizipativ gestalten
Auf den Weg zur Inklusion haben sich in den letzten Jahren mehrere Mitgliedsorganisationen des VskA begeben. Berliner Nachbarschaftseinrichtungen werden dabei eng durch den VskA begleitet. Im Workshop werden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesen Prozessen weitergegeben und ganz konkret miteinander erarbeitet, wie sich Veränderungsprozesse partizipativ gestalten lassen.
Referent:innen: Lena Hoffmann und Kathrin Hausberg, Stadt Inklusive!, VskA e.V. und Martin Zienke, Inklusion in Ehrenfeld des BüZe Ehrenfeld e.V.
WS 6 – Nachbarschaft im Wandel // Sozialer Zusammenhalt und Bewältigung von Umbrüchen
Vorstellung und Diskussion des Forschungsvorhabens RESORT. Resilienz durch sozialen Zusammenhalt – die Rolle von Organisationen. Welche Rolle spielt die Arbeit von Organisationen bei der Bewältigung von Krisen und Umbrüchen? Welche (sozialräumlichen) Entstehensbedingungen ermöglichen die Stärkung des sozialen Zusammenhalts auf der Ebene von Stadtteilen und Nachbarschaften und wie wird der soziale Zusammenhalt durch (kooperative) Arbeit von Organisationen gestärkt. Krisen und Umbrüche sind dabei nicht nur große Katastrophen wie Überschwemmungen sondern auch kurzfristige Ereignisse wie Bombenräumungen oder langfristige Entwicklungen wie große Veränderungen der Bevölkerungsstruktur.
Referenten: Tim Lukas und Bo Tackenberg, ResOrt, Uni Wuppertal
WS 7 – digital und analog // Herausforderungen für das soziale Engagement
Kommunikation in der Nachbarschaft läuft längst nicht mehr nur über den Gartenzaun. Digitale Tools und Social Media spielen in der Aktivierung von Nachbar:innen für freiwilliges Engagement, für Fundraising oder für Beteiligung eine wichtige Rolle. In diesem Workshop wollen wir diskutieren, welche Strategien und Tools für die Nachbarschaftsarbeit funktionieren und welche Risiken und Chancen Digitalisierung für die Kommunikation mit Nachbar:innen bringt.
Referent:innen: Steffen Böning, Weberei Gütersloh und Anne Gottwald, nebenan.de