Verband für sozial-kulturelle Arbeit Das Logo des VskA zeigt ein stilisiertes Hausdach in Blau, unter dem in einem Halbkreis verschiedenfarbige Kreise angeordnet sind. Die Farben der Kreise reichen von Blau über Gelb und Orange bis hin zu Grün. Unter den Kreisen steht der Schriftzug „VskA“ in blauer Farbe. Das Logo ist von einem blauen Kreis umrandet.

  • Startseite
  • Bundesverband
  • Landesverband Berlin
  • Landesverband Bremen
  • Rundbrief

Nachbarschaftsarbeit unter Corona-Bedingungen

Nachbarschaft ist in den Zeiten der Corona-Pandemie in den Fokus der Aufmerksamkeit gerutscht – in den privaten und den öffentlichen. In den Lockdowns waren auf einmal alle, und nicht mehr nur Senior:innen und Mütter und Väter, die Kinder betreuen, auf den Nahraum zurückgeworfen, auf die „Pantoffelentfernung“, wie es in der Sozialen Arbeit oft heißt. Mobilität war eingeschränkt. Dort wo Unterstützung gefragt war, zeigte sich, dass viele Nachbarschaften und private Netze funktionierten und Gemeinschaft und Hilfe boten, wo vonnöten.

Für viele Menschen braucht es aber mehr als das selbstorganisierte Miteinander im eigenen Milieu. Soziales, kulturelles und zivilgesellschaftliches Engagement ist kein Nice-To-Have, sondern unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für demokratisches Zusammenleben und um soziale Notlagen und soziale Isolation zu verhindern oder zu lindern. Und das ist die Domäne der Nachbarschaftsarbeit.

  • Ein Foto: Ein Gruppe von Menschen steht mit Einkaufwagen von dem Eingang eines Hauses. Alls tragen Masken und schauen in die Kamera.
  • Ein Foto: Ein Mann in Warnweste und mit Mundschutz, von hinten fotografiert, gibt anderen Menschen Handzeichen. Neben ihm sind einige Schilder an einem Pfahl angebracht die auf das Tragen von Mundschutz hinweisen.
  • Ein Foto: Vier Personen stehen neben Aufstell-Schildern vorm Eingang eines "kieztreff". Sie tragen Masken und schauen in die Kamera.

Die Sozialarbeiter:innen in den Nachbarschaftshäusern stellen eine soziale Infrastruktur zur Verfügung, die sowohl Hilfe bei existentiellen Notlagen ermöglicht als auch das alltägliche Zusammensein, Begegnung jenseits von Familien, Beruf und Freundeskreis.

Begegnungsorte haben sich in der Corona-Pandemie verändert. Öffentliche Räume wie Parks und Plätze werden verstärkt als Aufenthaltsorte genutzt, das eröffnet die Möglichkeit zu Begegnung und Zusammenkommen von Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Milieus. Doch gelingt Begegnung in der Regel nicht von alleine, sondern nur mit einer professionellen Moderation, die eine der Kompetenzen von Nachbarschaftsarbeit ist.

Begegnung und Engagement sind grundlegend für demokratisches Zusammenleben, Miteinander reden, diskutieren und Kompromisse finden setzt voraus, Menschen in Lebenssituationen zu kennen und mit ihnen zu sprechen. Nachbarschaftsarbeit ermöglicht, die Erfahrungen anderer zu hören und die eigenen zu erzählen.

Zudem führt Gemeinschaft – auch über die eigene soziale Gruppe hinweg, generations-, kultur- und milieuübergreifend – zu Zugehörigkeit. Demokratisches Zusammenleben braucht Zugehörigkeit, denn nur wenn ich mich zu einer Gesellschaft zugehörig fühle, dann interessiere ich mich auch für sie, fühle mich verantwortlich, will mitgestalten.

Ein Foto: Eine Nähmaschine steht auf einem Tisch. Davor und daneben lieben fertig genähte Stoff-Masken in bunten Farben und Mustern.

Nachbarschaftsheim Schöneberg_01

Ein Foto von oben: Eine Person sitzt an einem Tisch und bedient eine Nähmaschine.

Maskennähen (2)

Ein Foto: Fertig-genähte Stoff-Masken in bunten Farben und Mustern.

Maskennähen (1)

Nachbarschaftsarbeit ermöglicht Debatten und Diskurse, wirkt mit an der Gestaltung des öffentlichen Raums und aktiviert Menschen, ihre Themen zu setzen, Veränderung anzustoßen und ihr eigenes Umfeld zu gestalten. Nachbarschaftsarbeit organisiert die hierfür notwendigen Ressourcen, Kontakte, Wissen, Methoden und Räume.

In der Corona-Pandemie zeigt sich die Bedeutung demokratischer Diskurse, aber auch an welchen Stellen, diese unzureichend geführt werden und wie schnell sie durch Fake-News und emotionale Falschinformationen verändert werden können. Die Präsenz von Verschwörungserzählungen ist ein Ausdruck hiervon.

In Nachbarschaftshäusern findet das Gespräch zwischen Nachbar:innen statt und wird zwischen wahnhafte Wahrnehmungen / Verschwörungserzählungen von subjektiv erlebten und individuellen Bedarfen und Problemen differenziert. Durch Aktivierung werden diese Probleme ggf. auch gemeinschaftlich angegangen. Die so erlebte Selbstwirksamkeit kann dem gefühlten Kontrollverlust entgegenwirken und demokratischen Diskurs wieder ermöglichen.

Ein Foto: Drei Personen stehen in einem Raum, gucken in die Kamera und tragen Masken. Ein Person hält eine Tüte mit Lebensmitteln in der Hand und überreicht der anderen Person ein Brötchen. Dabei trägt die Person einen Plastikhandschuh.

IMG-20220115-WA0001

Ein Foto: Auf einer Bank steht eine offene Kiste mit duzenden, gefüllten Papiertüten.

Überraschungstüten (1)

Ein Foto: Eine Frau mit Mundschutz und Plastikhandschuhen sind an einem Tisch, auf dem sämtlichen Material zum Impfen bereitsteht.

Nachbarschaftsheim Schöneberg_Pflege

Zivilgesellschaftliches Miteinander in Nachbarschaftshäusern ermöglicht es auch in Corona-Zeiten, fantasievoll, verantwortlich und innovativ mit den Herausforderungen und Einschränkungen umzugehen. Es gelingt weiterhin Begegnung und Unterstützung zu organisieren – in vielen verschiedenen Formen. Und auch klassische soziale Hilfsangebote der Sozialarbeit wie Beratung und Familienbildung sind Teil von Nachbarschaftsarbeit und wurden auch dann fortgeführt, als andere Stellen ihre Arbeit nicht fortsetzen konnten.

Nachbarschaftshäuser und ihre Mitarbeiter:innen bilden die professionelle Infrastruktur der Nachbarschaftsarbeit, die alltäglich sozialen Zusammenhalt ermöglicht und damit eine relevante Grundlage für unser System bildet. Sie ermöglichen fantasievoll, verantwortlich und innovativ mit den Herausforderungen und Einschränkungen umzugehen und Lebensbedingungen so zu gestalten, dass Menschen entsprechend ihrer Bedürfnisse im Stadtteil zufrieden(er) leben können.

Ein Foto: Zwei Personen  spielen auf einer Wiese zwischen Häusern ein Spiel.

Team Mobile Stadtteilarbeit

Ein Foto: Zwei Personen  spielen auf einer Wiese zwischen Häusern ihre Instrumente.

Hofkonzert

Ein Foto: Zwei Personen  spielen auf einer Straße zwischen Häusern ein Ball-Spiel.

Aktionen im Stadttraum (7)

  1. Bundesverband
  2. Praxis

„Nachbarschaft hilft!“

Während der Corona-Pandemie sammelte der VskA e.V. deutschlandweit, lokale Initiativen, die Nachbarschaftshilfe in Corona Zeiten organisieren und die von Organisationen, Einrichtungen, Nachbarschaftshäusern ausgehen, die sich in ihrer Nachbarschaft auskennen.

Veröffentlicht wurde diese Sammlung auf einer gesonderten Webseite: „Nachbarschaft hilft!“

http://nachbarschaft-hilft.de

Kontakt

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.
Zimmerstraße 26/27, Aufgang D
10969 Berlin

Ansprechpersonen:

Referent Bundesverband: Dr. Piotr van Gielle Ruppe

Geschäftsführerin Landesverband Berlin: Gökçen Demirağlı

Vorsitzender Landesverband Bremen: Stefan Markus

info@vska.de

+49 30 - 861 01 91

Vorsitzender: Stefan Markus
stellv. Vorsitzender: Thomas Mampel
Registernummer: VR 28242 B

Weitere Informationen

  • Impressum
  • Erklärung zum Datenschutz
  • Erklärung zur Barrierefreiheit

Newsletter zum Thema Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit – jetzt anmelden!

Newsletter Anmeldung

Social Media Links:

  • Link zu dem Instagram Account des VskA e.V.
  • Link zu dem Facebook Account des VskA e.V.
  • Link zu dem YouTube Account des VskA e.V.

Jetzt Mitglied werden im VskA e.V.

Info & Antrag zur Mitgliedschaft
nach oben scrollen