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Verband für sozial-kulturelle ArbeitDas Logo des VskA zeigt ein stilisiertes Hausdach in Blau, unter dem in einem Halbkreis verschiedenfarbige Kreise angeordnet sind. Die Farben der Kreise reichen von Blau über Gelb und Orange bis hin zu Grün. Unter den Kreisen steht der Schriftzug „VskA“ in blauer Farbe. Das Logo ist von einem blauen Kreis umrandet.
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Wurzeln der sozial-kulturellen Arbeit

Die Settlements und ihre Auswirkung auf die Entstehung der Nachbarschaftsheimbewegung

Die explosionsartige weltweite Ausbreitung der Settlement- Bewegung in den ersten 30 Jahren ihres Bestehens (1884 -1914) ist ein faszinierendes Phänomen. Handelt es sich doch um einen radikal neuen und existentiell herausfordernden Ansatz, sich mit der sogenannten sozialen Frage zu beschäftigen. Der Grundgedanke war, dass Menschen der höheren Klassen in den Wohnquartieren der Armen, der unteren Schichten, der neu Eingewanderten, der Arbeiter siedelten, also ihren Wohnsitz nahmen, um mit ihnen zusammen als Nachbarn zu leben und ihnen etwas von dem abzugeben, dessen Besitz ihr Privileg war: Wissen, Bildung, Lebensart.

Das erste Settlement, Toynbee Hall, wurde 1884 gegründet, wenige Wochen später folgte Oxford House, ebenfalls in London. Nur ein paar Jahre später gab es Hunderte von Settlements in mindestens 12 Ländern und fast alle hatten ihre Gründungsimpulse direkt oder indirekt von Toynbee Hall erhalten.

Für die Adaption der Settlement- Idee in Deutschland stehen 2 Startversuche, deren Gründer Besucher von Toynbee Hall gewesen waren und sich an dem orientierten was sie dort gesehen und erfahren hatten.

Der erste Pionier mit diesem Muster war Walter Classen, ein junger Theologe aus Hamburg, der eine Art Gemeinwesenzentrum in einem Arbeiterviertel schuf und ihm den Namen Volksheim gab. Dieses Zentrum sollte ein Ort der Erholung und Bildung sein mit einem besonderen Schwerpunkt in der Kinderarbeit. Verglichen mit dem Toynbee Hall Beispiel hat Classen nur Teilaspekte des Vorbildes verwirklicht. Er war weniger idealistisch, mehr pragmatisch und kompromissbereit. Es konnte jedoch vergleichsweise große Wirkung entfalten zuerst in Hamburg, wo sein Einfluss sich auf andere Stadtteile ausweitete, in denen Zweigstellen des Volksheims entstanden, aber auch in anderen Städten Deutschlands wurden Volksheime gegründet wie in Karlsruhe, Leipzig, Worms und Stuttgart. 1925 wurde das Volksheim Mitglied der „Deutschen Vereinigung der Nachbarschaftssiedlungen“, des Vorläuferverbandes des heutigen VskA. Die Organisation Volksheim überlebte die Nazizeit, in dem sie sich gänzlich von Fragen der Sozialreform verabschiedete und sich ganz auf kulturelle Aktivitäten konzentrierte. Die Organisation besteht als „Kulturelle Vereinigung Volksheim“ bis heute in Hamburg

Auch der zweite Pionier , Friedrich Siegmund -Schultze, war Theologe , der 1911 seine Pfarrstelle in Potsdam aufgab, um nach Settlement-Vorbild mit seinen Anhängern, bis zu 20 junge Akademiker in  und nach der Abschlussphase ihres Universitätsstudiums,  in den Berliner Osten zu ziehen und die „Soziale Arbeitsgemeinschaft -Ost“ (SAG) zu gründen , in der er fortan ehrenamtlich  wirkte. Einen Wohnsitz im Elendsquartier zu nehmen und mit den notleidenden Menschen als ihre Nachbarn zu leben und so den Gegensatz zwischen oberen und unteren Klassen durch unbedingtes persönliches Engagement zu überbrücken gehörte zur Grundüberzeugung der SAG. Die konkrete Arbeit bestand aus Bildungsveranstaltungen und Kursen, Klubs vor allem für Kinder und Jugendliche. Foren für Debatten (auch politische), kulturelle und Freizeitaktivitäten. Die Aktivitäten der Sozialen Arbeitsgemeinschaft waren nicht auf ein Zentrum beschränkt, sondern fanden in einer Reihe von Mietobjekten statt.

Die SAG war sehr einflussreich in Berlin, sie wuchs schnell und wurde in immer mehr Aspekte der Wohlfahrtsarbeit einbezogen. Ihre Ideen verbreiteten sich über ganz Deutschland und in wenigen Jahren gab es ähnliche Soziale Arbeitsgemeinschaften in vielen anderen Städten in Deutschland : Barmen, Bielefeld, Breslau, Frankfurt am Main, Görlitz, Halle, Jena, Leipzig, Marburg, Niesky, Stettin, Vlotho und Wernigerode .

Friedrich Siegmund Schultze blieb der Leiter der Organisation bis 1933. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er verhaftet und ins Schweizer Exil gezwungen. 1940 wurde auch die SAG in Berlin verboten und konfisziert. Einige Mitarbeiter der SAG waren später nach 1945 auch am Aufbau der neuen Nachbarschaftsheime beteiligt.

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Kontakt

Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.
Zimmerstraße 26/27, Aufgang D
10969 Berlin

Ansprechpersonen:

Referent Bundesverband: Dr. Piotr van Gielle Ruppe

Geschäftsführerin Landesverband Berlin: Gökçen Demirağlı

Vorsitzender Landesverband Bremen: Stefan Markus

info@vska.de

+49 30 - 861 01 91

Vorsitzender: Stefan Markus
stellv. Vorsitzender: Thomas Mampel
Registernummer: VR 28242 B

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