2015 – Zuflucht Stadtteil

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Integrierende Flüchtlingsarbeit in Nachbarschaften
Die Jahrestagung Stadtteilarbeit 2015 setzte sich mit Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit von Stadtteileinrichtungen im Bereich von Flucht, Asyl und Migration auseinander. Es ging um die Frage gehen, wie sie durch Angebote zur Stabilisierung, Vernetzung und Teilhabe, die Identifikation von Flüchtlingen mit ihrem Sozialraum und eine temporäre Integration ermöglichen können.
Die weltweiten politischen Krisen- und Kriegsgeschehnisse haben die Zahl der Flüchtlinge seit dem Jahr 2014 deutlich ansteigen lassen. Über häufig lebensgefährliche Route gelangen auch nach Europa viele Menschen, die Schutz und Hilfe suchen. Im Sommer und Herbst 2015 war die Zahl der Geflüchteten, die nach Deutschland kamen, besonders hoch. Die Organisation des Ankommens überforderte das bestehende System der Unterbringungen und des Asylverfahrens. Die entstehende Dynamik und das beispielhafte zivilgesellschaftliche Engagement verändert die Arbeit aller beteiligten Akteure. Zu diesen gehören Stadtteilzentren, Kirchengemeinden, Nachbarschaftshäuser oder Bürgerinitiativen, die mit ihren Ressourcen für eine bessere Teilhabe von Flüchtlingen sorgen.
Sie organisieren zahlreiche Aktivitäten und betreuen Ehrenamtliche, die die Arbeit der Projekte und Einrichtungen – Kindertagesstätten, Schulkooperationen, Jugendfreizeiteinrichtungen, Nachbarschafts- und Seniorenzentren – auf vielfältige Weise unterstützen. Sie begleiten und unterstützen Flüchtlingsinitiativen und Willkommensbündnisse.
Stadtteilzentren und Nachbarschaftseinrichtungen leisten einen Beitrag dazu, dass ein authentischer Dialog zwischen neuen und alten Nachbar*innen entsteht, dass Menschen vernetzt werden und gemeinsam ihren Sozialraum gestalten. Sie zeigen Menschen, die zu uns geflüchtet sind, Wege der beruflichen Integration auf, sie organisieren eigene innovative Maßnahmen und Programme.
Die Jahrestagung Stadtteilarbeit 2015 ging in Vorträgen, Workshops und weiteren Arbeitsformen den Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit von Stadtteileinrichtungen im Bereich von Flucht, Asyl und Migration nach. Die 147 Teilnehmer*innen diskutierten die Frage, wie sie in ihrer Arbeit durch Angebote zur Stabilisierung, Vernetzung und Teilhabe, die Identifikation von Flüchtlingen mit ihrem Sozialraum und eine temporäre Integration ermöglichen können. Damit bereitete die Jahrestagung die Teilnehmer*innen auf die Entwicklung und die Herausforderungen der kommende Monate vor. In den Pausen und auf dem „Marktplatz“ bestand darüber hinaus viel Raum für Austausch und Netzwerkarbeit.
Montag, 21.09.2015
14:00 – 18:00 Uhr | Mitgliederversammlung des VskA
Dienstag, 22.09.2015 // Tag 1
Projektbesuche
parallele Projektbesuche in 4 Bremer Bürgerhäusern
Einführung 1 // Begrüßung
Begrüßung: Barbara Rehbehn, Geschäftsführerin VskA und Mara Dehmer, DPWV
Einführung 2 // Grußwort von Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Freie Hansestadt Bremen
vorgetragen durch Silke Harth, Migrations- und Integrationsbeauftragte, Freie Hansestadt Bremen
Impuls 1 // Vortrag
Flucht, Asyl und Migration: europäisches Grenzregime und Integrationspolitik in Deutschland.
Vortrag: PD Dr. Stefan Luft, Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen
Einführung 3 // Vortrag
Historische Einordnung, Markus Runge
Impuls 2 // Vortrag
Flüchtlinge in Nachbarschaften: eine systematische Skizze zur integrativen Kraft der Stadtteilarbeit
Professorin Gaby Straßburger, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin
Impuls 3 // Gespräch
An(ge)kommen in der Nachbarschaft! Im Gespräch mit jungen Flüchtlingen
Moderation: Ralf Jonas, Bürgerhaus Oslebshausen
parallele Workshops
Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften // Flüchtlinge für Flüchtlinge // Geflüchtete Kinder und Jugendliche // Kunst als Fluchtpunkt // Wie migrationssensibel sind Stadtteilzentren? // Konflikte erkennen und bearbeiten // Wohnen in der Nachbarschaft // Integration durch Bildung
„rootless. Wo gehörst Du hin?“
Tanztheater-Produktion mit jungen Flüchtlingen und Bremern, Bürgerhaus Oslebshausen e.V.
Mittwoch, 23.09.2015 // Tag 2
parallele Workshops
Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften // Flüchtlinge für Flüchtlinge // Geflüchtete Kinder und Jugendliche // Kunst als Fluchtpunkt // Wie migrationssensibel sind Stadtteilzentren? // Integration durch Bildung // Schule und dann?
Abschluss und Ausblick
Fishbowl-Diskussion
mit: Prof. Dr. Gaby Straßburger (KHSB), Thomas Mampel (Vorstand VskA), Mohammed Jouni, Jugendliche ohne Grenzen, Karin Wolf (BGO Bremen)