RUNDBRIEF – VERBAND DEUTSCHER NACHBARSCHAFTSHEIME E.V.
April 1969 (2/3)
Zu diesem Rundbrief
Das von Mitscherlich entlehnte Thema: „Die Stadt als Raum des denkenden Aufstands · Ein gesellschaftspolitischer Auftrag an die Bildungsarbeit“ steht über einer Tagung des Verbandes Deutscher Nachbarschaftsheime vom 30.4. bis 3.5.1969 in Berlin, die in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Bildungswerk durchgeführt wird.
Worum geht es?
Die Vorbereitung von Bürgern auf politisches Handeln und die Beratung dabei ist seit Entstehen der Nachbarschaftsheime ihr Hauptanliegen. Der Begriff „politisch“ wird dabei nicht ausschliesslich als Bezeichnung für Mitarbeit in einer Partei gesehen, sondern auch für alle andere mitverantwortliche Tätigkeit. Mitverantwortung und Mithandeln Im Wohnviertel sind zumeist nicht in den Formen, die in Gemeinde, Land und Bund notwendig sind, möglich.
Die Bildungseinrichtungen des Wohnbereichs können hier eine wichtige Hilfestellung geben: Schule, Volkshochschule, Freizeitstätte.
Wie könnte diese Hilfestellung aussehen?
In dem ersten Teil der Tagung werden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter von Nachbarschaftsheimen, Gemeinschaftshäusern, Freizeitstätten und Häusern der Offenen Tür versuchen, eine Antwort auf diese Fragen zu geben.
Vier Themenkreise: 1. Beruf, 2. Konsum, 3. Autorität, 4. Partizipation enthalten viele Fragen, die zunächst zu beantworten sind. Dieser Rundbrief bringt Dokumente zu den genannten Bereichen.
Ein fünfter Abschnitt enthält Antworten, die viel leicht eine Hilfe für die Aufstellung eines Grundsatzprogrammes sein können.
Die Sammlung der Dokumente ist zufällig, die Auswahl subjektiv. Es werden also wichtige Dokumente fehlen, viele Gesichtspunkte nicht berücksichtigt sein.
Aber diese Dokumente enthalten Fragen, genügend Fragen, wie ich meine, für den Beginn der Diskussion.
Sigurd Agricola